Wenig bekannt ist, dass Jürg Federspiel seine Kindheits- und Jugendzeit in Davos verbracht hat. 1931 wird er im Kanton Zürich geboren, die Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg sowie die ersten Kriegsjahre verbringt er im Bündner Ort. Später, 1959, wird er lungenkrank nochmals an diesen Ort zurückkehren.
Jürg Federspiels Lebensweg kann man in Basel, wo er später lebte, und in Berlin, Paris oder New York verfolgen. Gegen Ende seines Lebens wollte er mit einem Buch an den Ursprung zurückkehren und über das Davos der 1930er-Jahre schreiben. Leider kann er diesen Plan nicht mehr umsetzen. Der Autor leidet an Parkinson und Diabetes. 2007 geht Federspiel in den Rhein und wird Tage danach tot aufgefunden.
Jürg Federspiel war ein eigenwilliger Autor mit einem unverkennbaren, direkten Schreibstil. 1961 erscheint sein erstes Buch, «Orangen und Tode», bei Piper. Zu den erfolgreichsten Werken gehören «Die Ballade von der Typhoid Mary», «Geographie der Lust» und «Museum des Hasses». 1986 wird ihm der Literaturpreis der Stadt Zürich verliehen.