Auf der Suche nach einer stadtnahen Wanderung rund um Bern bin ich auf den Gürbetaler Höhenweg im Gantrisch-Naturpark gestossen. Die ganze Route führt von Wattenwil nach Kehrsatz und gehört mit 7,40 Stunden zu den längeren Wanderrouten. Da der Weg nicht direkt in die Stadt führt, habe ich ihn nicht für das Reisebuch ausgewählt, möchte ihn aber an dieser Stelle gerne vorstellen:
Es ist ein Leichtes, eine Etappe des Gürbetaler Höhenwegs auszuwählen. Eine Variante führt in 4,5 Stunden von Riggisberg nach Kehrsatz. Beim Start in Riggisberg haben wir die Wahl, direkt auf den offiziellen Höhenweg einzusteigen oder Richtung Abegg-Stiftung zu gehen. Nach einer guten halben Stunde führen die Wege zusammen und bald schon gelangen wir vorbei am Haus eines Künstlers, der seine Objekte im Garten ausstellt, nach Weid und Güetebrünne. Hier steht auch das einzige Restaurant auf unserer Route.
Plötzlich verändert sich der Charakter der Tour um 100 Prozent. Steil geht’s durch einen kleinen Pfad durch den Wald, vorbei an einer Felswand und kleinen Höhle. Oben angekommen geniessen wir die Sicht bis nach Bern. Beim Weiler Falebach gibt’s Süssmost und Getränke in Petflaschen zu kaufen. Bald schon lockt eine Grillstelle mit Panoramasicht. Über die Weiler Rossweid, Grueben, Hofmatt und Englisberg zieht sich die Strecke bis zum Alters- und Pflegeheim Kühlewil. Von hier aus sind wir in Kürze bei der Station in Kehrsatz.
Wer Stoffe liebt, wandert mit Vorteil in umgekehrter Richtung, um zum Abschluss das Museum der 1961 gegründeten Abegg-Stiftung in Riggisberg zu besuchen. Von April bis Oktober hat die Stiftung ihre Tore nachmittags geöffnet. Textilien und Kunstobjekte von Weltrang können hier besichtigt werden. Ein weiteres Plus der Route mit Start in Kehrsatz ist die fantastische Sicht in die Berge. Dafür bewältigen wir gerne 200 Höhenmeter mehr.
Wer aber den Meret Oppenheim-Brunnen in Bern sehen möchte, steigt in den Zug oder ins Postauto und fährt in die Bundesstadt. Der Brunnen auf dem Waisenhausplatz ist in fünf Minuten zu Fuss erreichbar.
Literatur
Von Meret Oppenheim gibt es verschiedene Neuausgaben ihrer Texte und Gedichte, oft verbunden mit Abbildungen ihrer Objekte und Sekundärliteratur. Um die Herausgabe ihrer Werke besonders verdient gemacht haben sich Christiane Meyer-Thoss und Meret Oppenheims Nichte Lisa Wenger.